Blizzard kann World of Warcraft nicht abschaffen
Kaum drei Monate ist es her, dass Platzhirsch Blizzard mit dem Produkt Star Wars - The Old Republic (SWtor) einen erneuten, ernst zu nehmenden Konkurrenten auf den Markt und vor die Nase gesetzt bekommen hat. Obwohl seit längerem nur die zweite Garde der Programmierer an den Veränderungen und Neuerungen des Moguls World of Warcraft (WoW) entwickelt, sieht die Tendenz nicht so aus, als ob SWtor an dem Monopol von Blizzards WoW rütteln kann.
Wärend wir WoW-Fanatiker nichtsahnend Blizzards Jahrespass unterzeichnet haben, nicht zuletzt davon ausgehend, dass wir eh noch ein Jahr unserem Hobby World of Warcraft nachgehen, kam doch zumindest ein hoffnungsvoller Konkurent auf den Markt.
Und wärend wir alle in den ersten Wochen die Lichtschwerter kreuzten, wurde vielen dabei klar: Das ist nicht das Ende von WoW, das hier eingeläutet wurde, sondern maximal eine erfrischende Brise neuer Ideen und einer alten aber keineswegs angestaubten Story von Mr. Lucas.

Und, kommen wir zum kurzen aber feinen Kern dieser Zeilen: Das alles obwohl neuer Inhalt in WoW - vielleicht gerade wegen der Zweitbesetzung der Entwickler - momentan nicht nur zu wünschen lässt sondern darüber hinaus schlichtweg kaum bis gar nicht vorhanden ist. Der gemeine Suchti hätte also Grund genug das Spiel zu wechseln und Blizzard so die rote Karte für mangelnden Kontent zu geben. Doch bleibt er, ist er nicht in der Vergangenheit begeisterter Codex oder Ordenanhänger gewesen, mangels Konkurenz, treu. Allenfalls die Spieler im gehobenen Alter über 35 sind ein wenig an SWtor hängen geblieben, ähnlich wie seiner Zeit an Herr der Ringe online.

Woran Everquest 2, Aion, Warhammer und andere Riesen in Europa gescheitert sind, könnte auch SWtor zum Verhängnis werden: Die Masse der World of Warcraft Getreuen.
"Irgendwie ist es nicht so wie in WoW" hört man aus den Ecken vieler ehemaliger SWtor Tester hallen. Und nicht, das ich es nicht selber gespielt hätte um zu testen, ob man innerhalb meiner Gilde die Gemeinschaft für ein neues Spiel begeistern könne. Die Zeit war scheinbar noch nicht reif dafür. So sind einige wenige in SWtor hängen geblieben - die angesprochene ü35 Garde, jedoch der Großteil schnell wieder mit dem eigenen Raumschiff nach Orgrimmar geflogen. Vor allem gab mir zu denken, das ich mich in dieser wirklich liebevoll erstellten und unikaten, tollen Welt wie ein Einzelspieler gefühlt habe, der dann und wann eben mit Fremden und Freunden interagiert. Gerade die Stärke von SWtor - eine starke Charakterstory aufzuweisen - ein Segment, das WoW völlig abgeht - könnte die Krux von den Republic-Programmierern werden und die Anzahl der Jedis und Sith darin beschränken, das eben nur die polarisierten Star-Wars-Fans auf lange Sicht diesem ideensprudelnden Spiel treu bleiben.
Was das kommende Addon für die Gefährtenmeister bringt wird sich zeigen.

Für die mittelfristige Zukunft sehe ich weiterhin keinen WoW-Killer auf uns zu kommen. Selbst wenn die Orgrimmar- und Stormwind-Anhänger absolut gespalten das kommende Addon Mists of Pandaria erwarten, so wird es wohl sein, dass der erste wirkliche WoW-Killer hausgemacht sein wird und sich heute Titan nennt.
Was wir in der Zukunft also erwarten können ist ein Blizzard MMORPG, das die guten Eigenschaften von World of Warcraft aufsammelt, von der Erfahrung der Blizzardler profitiert und mit Ideen anderer MMORPGs gespickt sein wird und so wiederrum zu einem Klassiker und szeneübergreifenden Spiel werden könnte.
Zumindest für Blizzard und diverse Suchtpsychologen wäre dies eine krisensichere Zukunft.

Petri heil an alle Angler in Ogrimmar.
Nagadésh




randi am 01.Mär 12  |  Permalink
erster - netter blog... wir werden sehen was die Zukunft bringt bei den ganzen möchtegern WoWkillern und WoW selbst